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1. Geschichte des Mittelalters - S. 143

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
143 mstet wurden: mit Obsidianmessern ffnete man ihnen die Brust, um das Herz auszureien. Die frher eingewanderten Tolteken waren von den nachrckenden Azteken nach Sden gedrngt worden; ihr schner weier Kriegsgott Quetzalkoatl war auf einem aus Schlangenhaut gemachten Zauberschiff nach Osten gefahren und sollte einst wiederkommen: sie glaubten ihn in Cortez zu erblicken. Cortez unternahm die Eroberung Mexikos mit 400 Soldaten, 16 Reitern und ein paar Kanonen. Die Schiffe lie er mit Zustimmung der ganzen Mannschaft auf den Strand laufen. Unter heien Kmpfen zog er auf schnurgerader Strae, die auf Hngebrcken mit Trgern aus Lianen Flsse und Abgrnde berschritt, nach der Hauptstadt Tenochtitlan, die in einer Seenlandschaft auf Pfhlen erbaut war. Whrend er ein Heer, das der eiferschtige Statthalter von Kuba gegen ihn sandte, fr sich gewann, emprten sich die Eingebornen, und trotz seiner schnellen Rckkehr muten die Spanier unter groen Verlusten, da die Brcken abgebrochen 1520 waren, die Stadt rumen. Aber der unverzagte Held baute Schiffe und eroberte nach monatelangem Ringen Mexiko (Tenochtitlan) zurck. An der Stelle des Huitzilipochtl-Tempels baute er eine Kirche; er fhrte europische Gewchse ein, legte Geschtzgieereien und Pulverfabriken an und untersuchte sein ungeheures Reich Neu-Spanien" bis nach Honduras und Kalifornien, um eine Meerstrae zum Stillen Ozean zu finden. 3b. Die Peruaner beteten die Sonne an, aber mit seltenen Menschenopfern. Alles Land gehrte der Sonne und dem Inka; der einzelne hatte kein Eigentum, aber die Pflicht der Arbeit; dafr versorgte ihn der Staat dann mit allen Bebrfnissen. Die Huser waren aus Stein, hatten aber keine Fenster. Der Ackerbau war hoch entwickelt: man bentzte knstlichen Dnger (Guano) und knstliche Bewsserung; auch die Hauptstabt Kuzko besa eine Wasserleitung. Man baute Hirse, Mais, Kartoffeln, Bananen, Agave, Baumwolle, Tabak, den man inbes nur schnupfte; man fertigte Tpfe aus farbigem Ton, auch Gobelins. Das gut geglieberte Heer war mit Kupferkeulen und ehernen Streitxten, mit Pfeilen und Bogen bewaffnet. Die Inkastraen, auf denen sich uniformierte Knigsboten hin und her bewegten, waren aus Quabern gebaut und leiteten auf mchtigen Stufen der die Bergketten. Denn man kannte keine Fuhrwerke: den Verkehr besorgten die Lamas. , Cortez war ein gebilbeter, ritterlicher Mann; Pizarro und sein Nebenbuhler Almagro, der in unglaublich verwegenem Marsch der bic Schneehnge der Anden hinweg zuerst Chile betrat, waren rohe Abenteurer. Als der Inka einer Einladung Ptzarros folgte, forderte ihn ein Priester auf, Christ zu werden. Der Inka warf die Bibel, die ihm nichts eorg-Eckert-Instltul for internationale Sehn' . : >rschung fc;-.- schweig Bchutouchbibliothek

2. Der moderne Geschichtsunterricht - S. 111

1900 - München : Oldenbourg
Das europäische Gleichgewicht und der Erbfeind. I I I in denen sie der beschämten Menschheit im Brustton der Überzeugung zurufen : »Was hülfe es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewänne und Schaden nähme an seiner Seele!« In der anderen Hand führen sie dann Maximkanonen, Dum-Dum-Geschosse, Lyddit, Opium und andere humane Kulturmittel. So nehmen sie »des weifsen Mannes Bürde« (nämlich Goldfelder, Diamantengruben und was nur irgendwie »idealen« Wert hat) ergebungsvoll auf sich und bringen den armen Eingebornen im Sudan, in Indien, in China »Kultur«. Und wo sie »des weifsen Mannes Bürde« nicht auf sich nehmen können, weil die zu Beglückenden, wie unsere wackeren niederdeutschen Brüder, die Buren, selbst weiss sind, soweit ihnen nicht der Zorn über diese selbstlosen Gegner das Angesicht rötet, da bringen sie eben Opfer für die »Gleichberechtigung der weifsen Rassen«. Aber da es die schnöde Welt bekanntlich »liebt, das Strahlende zu schwärzen und das Erhabene in den Staub zu ziehen«, so findet leider der edle Brite bei seinen Kreuzzügen nicht immer das anerkennende Verständnis, das er verdient. Die »irregeführte« kontinentale Meinung ist wohl selten so einstimmig in der Verurteilung der englischen Habsucht gewesen wie in den letzten Tagen. Da es nun beinahe den Anschein hat, als ob wirklich einmal die Weltgeschichte das Weltgericht sein oder vielleicht werden könnte, so sieht sich der biedere Brite ängstlich um. Wo ist der »englische Engel«, der auf dem Kontinent wieder une petite guerre entfesselt, dem Kontinent »zur Ader lässt« und ihm das »überflüssige Blut« abzapft? Ersteht er am Rhein oder an der Weichsel oder noch besser in Böhmen, in Armenien oder in Kreta, in Cuba oder in Manila? Wo? ist ja ganz gleichgültig, wenn er nur ersteht, und das bald, damit die armen Engländer wieder einige Jahrzehnte in Afrika, Ostasien und sonst Ruhe haben, deren sie so sehr bedürfen. So gleicht England dem schlauen Helden Jason, nur mit dem Unterschied, dass es das goldene Vlies schon lange hat und gemütlich schert. Rings herum erwachsen aus »Drachensaat« die erzgepanzerten Eisenmänner, die Grossmächte, bewaffnet bis an die Zähne. Aber sie kommen nicht dazu, den ihnen schon längst gebührenden Anteil am goldenen Vlies zu verlangen, weil immer wieder Held Jason-Albion einen Stein findet, den er zwischen sie werfen kann. Wird er ihn auch heute wieder finden ? Fast scheint es so. Wenigstens arbeitet er rastlos mit unheimlicher Konsequenz und, wie man fürchten möchte, nicht ohne Erfolg. So hat z. B. das

3. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 259

1888 - Kreuznach [u.a.] : Voigtländer
17 Schiffen seine zweite Reise an. Er entdeckte auf derselben abermals mehrere Inseln, hatte aber auch manche Widerwärtigkeiten und Drangsale zu erdulden. Wie erschrak er, als er, in Hayti angekommen, die dort erbaute Festung zerstört und von seinen zurückgelassenen Gefährten keinen mehr übrig fand! Das grausame Betragen der Spanier gegen die armen Inselbewohner hatte diese zu gerechter Notwehr gereizt: sie hatten alle ihre Peiniger erschlagen, die Feste zertrümmert und sich in das Innere der Insel geflüchtet. Columbus gründete eine neue Niederlassung; allein seine neuen Gefährten, die gemeint hatten, in der neuen Welt Gold wie Sand auflesen zu können, verwünschten ihn, als sie nun Wildnisse urbar machen und Äcker bauen sollten; viele von ihnen kehrten nach Spanien zurück, und auf ihre Anklagen erschien endlich ein Abgesandter des Königs, der über das Verhalten des Columbus eine Untersuchung anstellen sollte. Das war dem edlen Helden zuviel: mißmutig verließ er die Insel und eilte nach Spanien. Dort erkannte man auch seine Unschuld; doch vergingen zwei Jahre, ehe er die nötigen Schiffe zu einer neuen Fahrt erhalten konnte. 5. Seine dritte und vierte Reise. — Auf dieser dritten Reise entdeckte Columbus zuerst das feste Land des neuen Erdteils. Er kam an die Küste von Südamerika, wo der Orinökostrom sich in das Meer ergießt. Ans der Größe dieses Stromes merkte er, daß er aus keiner Insel kommen könne. Er fuhr eine Strecke an der Küste entlang und wandte sich dann nach seiner Lieblingsinsel Hayti. Aber hier standen die Dinge höchst traurig. Wüste Unordnung und Zwietracht zerrütteten die spanische Niederlassung: frecher als je zuvor erhoben die Feinde des Columbus das Haupt. Und als er nun mit Kraft gegen die Friedensstörer einschritt, da wandten sich diese von neuem an den König und erhoben wider ihn die ärgsten Beschuldigungen. Abermals kam ein Gesandter aus Spanien, ein hochmütiger, gewaltthätiger Mensch. Der mißbrauchte seine Macht so sehr, daß er ohne nähere Untersuchung den Columbus gefangen nehmen, wie einen Verbrecher in Ketten legen und nach Europa abführen ließ. So sah Spanien

4. Mittlere Geschichte - S. 86

1892 - Leipzig : Reisland
— 86 — der Peruaner zu kämpfen und geriet in große Bedrängnis, als Almagro aus Chile zurückkehrte. Dieser schlug die Peruaner und Bemächtigte sich Kutzkos, wobei er zwei Brüder Pizarros gefangen nahm. Der eine entkam, und obgleich Almagro schon oft von Pizarro betrogen war, so traute er ihm noch einmal und ließ den andern Bruder los. Dies wurde sein Verderben. Die Brüder kamen mit Heeresmacht und lieferten dem kranken, 75jährigen Almagro eine Mutige Schlacht und nahmen ihn gefangen. Er wurde vor Gericht gestellt und als Verräter hingerichtet (1538). Drei Jahre nachher rächte der junge Almagro seinen Vater (1541). An einem Sonntage um die Mittagszeit, wo alles zu ruhen pflegte, stürzten achtzehn Verschworene auf die Straße, riefen laut: „Lange lebe der König, aber der Tyrann sterbe!" und drangen in den Palast des Statthalters ein. Pizarro war eben vorn Tische ausgestanden und unterredete sich mit einigen Freunden. Es erhob sich ein hitziges Gefecht; der alte Pizarro verteidigte den Eingang mit Schwert und Schild und focht mit allem Feuer eines jungen Kämpfers. Nach langem Kampfe fiel endlich sein Stiefbruder neben ihm, dann seine übrigen Begleiter, und zuletzt empfing auch er, an Kräften erschöpft und fast atemlos, den Todesstoß in die Kehle. 5. Ferdinand Magelhaens (1519—22). Die lange gesuchte Durchfahrt nach Indien wurde von dem Portugiesen Ferdinand Magelhaens gesunden. Er segelte am 10. August 1519 von Sevilla ab, fuhr an die Küste von Südamerika und untersuchte jede Bucht. Am 12. Januar 1520 erreichte er die Mündung des La Plata. Von nun an hatte er mit rauher Witterung und gefährlichen Klippen zu kämpfen und mußte in den Hafen von St. Julian einlaufen, um den Winter abzuwarten. Hier lernten die Reisenden zuerst eine Menschengattung kennen, die von ungewöhnlicher Leibesgröße war, alle an zwei Meter und darüber. Sie waren in Pelzwerk gekleidet und wußten Pfeil und Bogen gut zu gebrauchen. Magelhaens nannte dies Riesenvolk Patagonier. Endlich erreichte er die Durchfahrt. Zwanzig Tage segelte er durch diese krumme und höchst gefährliche Straße, die feinen Namen führt, und am 27. November 1520 erblickte er zu feiner großen Freude die unermeßliche Südfee. Zwei von feinen fünf Schiffen waren verloren gegangen. Ein günstiger Wind trieb ihn nun durch den weiten Ozean so ununterbrochen fort,

5. Geschichte des Mittelalters - S. 307

1872 - Münster : Coppenrath
307 Schiffe. Die Natur war beraus reizend, berall der ppigste Pflanzenwuchs; und aus den hochragenden Bumen umher schaueteu ganze Scharen von Vgeln in der buntesten Farben-pracht wie verwundert hernieder, und hpften und zwitscherten und sangen in frhlicher Regsamkeit durcheinander, als wollten sie die fremden Gaste zu ihrer glcklichen Ankunft begren. Auf dieser Insel bemerkte Columbus zuerst die Gewohnheit des Tabakrauchens, die sich nachmals der den ganzen Erdkreis verbreitet hat. Die Wilden hatten aber an ihren Tabaksrhren zwei Spitzen, die sie nicht in den Mund nahmen, sondern in die beiden Nasenlcher steckten. Sie nannten das Kraut Ta-bakos"; daher ist der Name Tabak entstanden. Die Habsucht der Spanier bligens war gar nicht zu stillen. Immer fragten sie nach Gold, und neugierig hielten sie den Wilden Goldbleche vor. Und als diese nun Hayti schrieen und dabei nach Osten zeigten, folgten die Spanier diesem Winke und entdeckten am 3. December die Insel Hayti, welche aber von ihnen, weil sie einige Aehnlichkeit mit Spanien zu haben schien, den Namen Hispaniola, d. i. klein Spanien, erhielt. Jetzt heit sie St. Domingo. Anfangs flo-hen die nackten Einwohner schchtern davon, allmlig aber wurden sie zutraulicher und brachten mit groer Ehrfurcht Fische, Papa-geien, Frchte und Wurzeln herbei. Sie waren schon in Stmme getheilt, die unter besonderen Fürsten standen, welche sie Kaziken nannten. Einer derselben lie sich auf einem Tragsessel von vier Indianern herbeitragen, war aber brigens nackt wie die anderen. Mit mchtigem Erstaunen betrachtete er das Innere eines der fremden Schiffe. Auch hier gaben die gutmthigen Indianer Goldbleche in Menge fr glnzenoe Kleinigkeiten hm. Jetzt wnschte Columbus nach Europa zurckzukehren, um dem Könige die Nachricht von seiner glcklichen Entdeckung zu ber-bringen. Auch hielt er sich fr weitere Entdeckungsfahrten zu schwach, indem eins seiner Schiffe bei Hayti gestrandet war, und das zweite sich von ihm getrennt hatte. Vor seiner Abreise lie er von den Trmmern des gestrandeten Schiffes eine kleine Festung 20*

6. Geschichte des Mittelalters - S. 312

1872 - Münster : Coppenrath
312 faft befand sich auf der Insel zwischen wilden Menschen in der uersten Roth. Da unternahmen zwei seiner Gefhrten, Mendez und Fl es ko, ein khnes Wagstck. Sie ruderten in zwei aus-geho^en Baumstmmen zehn Tage lang durch die wogende See erreichten glcklich Hayti und kamen, aber erst nach acht Mo-natai, mit einem rettenden Schiffe zu den Verlassenen zurck. Abgezehrt von Krankheit und Gram begab sich Columbus wieder nach Spanien. Hier fand er seine Beschtzerin Jsabella todt Ferdinand, der seiner nicht mehr zu bedrfen glaubte, vernach-lafftgte ihn ganz. Zudcm suchten viele Spanier sein Verdienst um die Entdeckung herabzuwrdigen, da diese ja, wie sie hhnisch sagten, von jedem Anderen htte gemacht werden knnen. Als einst in der Gesellschaft solcher weiser Herren hierauf wieder das Gesprch fiel nahm Columbus ein Ei und fragte: Wer von den Herren kann' mir dieses Ei auf die Spitze stellen?" Keiner konnte es! Da drckte er gelassen die Spitze ein, und das Ei stand. Als nun Alle riefen: Das htten wir auch gekonnt!" erwiederte er lchelud: Ganz recht, liebe Herren; das eben ist der Unterschied, damals wie jetzt, dasz Ihr Alle es auch so httet machen knnen, ich allein es aber wirklich so gemacht habe!" Am 20. Mai 1506 starb Columbus zu Valladolid, mehr vielleicht aus Kummer der den Undank der Menschen, als an den Folgen des Alters. Er zhlte nur neun und fnfzig Jahre. Er befahl in feinem letzten Willen, die Kette, an welche man ihn einst geschmiedet hatte, mit in das Grab zu legen. Sein Leichnam mit der Kette wurde nach St. Domingo und spter nach Euba gebracht. Nicht einmal den Namen fhrte der neue Erdtheil nach feinem Entdecker. Zwischen den Jahren 1497 und 1503 machte ein Edel-mann ans Florenz, Amertgo Vespucci, mehre Reisen nach dem neuen Erdtheile und theilte umstndliche Nachrichten und Karten von demselben mit. Durch seinen ruhmredigen Bericht machte er die Welt glauben, er zuerst habe das neue Festland endeckt, weswegen man es auch nach seinem Namen terra America, d. i. das Land des Amerigo, nannte. Erst der neue Freistaat Columbia

7. Geschichte des Mittelalters - S. 314

1872 - Münster : Coppenrath
314 Menschen, Drfer und Städte mit steinernen Gebuden, Tempeln und Thrmen gesehen. Sogleich beschlo Velasquez, das gepriesene Land in Besitz zu nehmen. Er rstete eine Flotte und machte zum Befehlshaber derselben den jungen khnen Ferdinand Cortez. Am 12. Februar 1519 verlie dieser mit zehn kleinen Schiffen, sechshundert Mann, sechzehn Pferden und vierzehn Ka-nonen die Insel Cnba und steuerte auf Mexico los. Mit dieser geringen Macht wollte der khne Mann ein Reich von vielen Millio nen Menschen unterjochen. Seine Fahne mit dem Kreuze fhrte die Aufschrift: Brder, folget dem Kreuze, unter seiner Fhrung werden wir siegen!" Am 2. April geschah die Landung. Khner als ein Held der Vorwelt verbrannte er nun sogleich alle Schiffe, um seinen Gefhrten nur die Wahl zwischen Sieg und Tod zu lassen und drang in das Innere des Landes. Der Anblick der fremden Männer und ihre Bewaffnung setzte die Eingeborenen in ungewhnliches Erstaunen. Vorzglich erregten die Reiter ihre Verwunderung, als diese in ehernen Brnstharnischen ihre Pferde, Thiere, die hier noch nie gesehen waren, vor ihren Augen herumtummelten, als wren Reiter und Pferd nur ein Geschpf! Sie erschrocken deshalb auch nicht wenig, als die Reiter abstiegen, und das Ganze sich theilte. Und als nun gar die Kanonen gelset wurden, da schien es ihnen, als seien die Götter mit dem Donner herniedergekommen. Sie begrten den Cortez als den Sohn der Sonne, der ans Osten komme, um ihre Lage zu verbessern; denn von ihrem Könige wurden sie sehr hart gedrckt. Viele schlssen sich deshalb an seine Spanier an. Nun ging der Zug geraden Weges auf die Hauptstadt Mexico los, welche 60,000 Eiuwohuer fate und die Residenz des Montezuma war. Der König schickte ihm Boten der Boten mit den herrlichsten Geschenken entgegen und lie ihn instndig bitten, wieder umzukehren; allein die Geschenke reizten nur noch mehr die Habsucht und Eroberungslust der Spanier. Als er endlich keinen Ausweg mehr sah, ging er ihm mit seinem ganzen Hofstaate entgegen, holte ihn feierlich ein und wies ihm und seinen Spaniern ein groes, steinernes Gebude zur Wohnung an. Dieses lie Cortez heimlich zu einer Festung einrichten und sicherte I

8. Geschichte des Mittelalters - S. 320

1872 - Münster : Coppenrath
da her Inka, der eben so, wie seine Unterthanen, die Sonne an-betete, sich zur christlichen Religion bekehre und den König von Spanien als seinen Oberherrn anerkenne. Als er diesem widerstrebte, wurde er sofort gefnglich eingezogen. Der Unglckliche kannte aber die Gier der Spanier nach Gold und versprach des-halb, das Zimmer, in welchem er gefangen sa, so hoch, als er mit aufgehobenen Armen an den Wnden reichen knnte, mit goldenen Gefen zu fllen, wenn Pizarro ihm fr diesen Preis die Frei-Heit wiederschenke. Gern nahm dieser das Anerbieten an und be-zeichnete die angegebene Hhe an allen vier Wnden mit einem schwarzen Striche. Atahualpa hielt nun sein Wort; das Zimmer war bald gefllt. Als er aber horte, sein Bruder habe den Spa-niern einen noch hheren Preis fr seine eigene Loslassung ver-sprechen, lie er vor Wuth diesen umbringen. Die Spanier hielten jetzt dem Inka ihr gegebenes Wort nicht mehr. Sie nahmen das Gold und verurtheilten ihn dann als einen Brudermrder und Gtzendiener zum Feuertode. Der Unglckliche weinte und flehete; umsonst, sie fhrten ihn nach dem Richtplatze. Unterwegs sprach man ihm zu, Christ zu werden, und verhie ihm unter dieser Bedingung Milderung der Strafe. In der Angst sei-nes Herzens willigte er gern ein und lie sich taufen. Dafr wurde er, statt lebendig verbrannt zu werden, aus Gnade am Pfahle erdrosselt, Die Eroberung Perus war jetzt ein Leichtes. Jedoch nicht lange geno Pizarro der Frchte dieser Eroberung. Er verun-einigte sich mit seinen Offizieren und fiel endlich in feinem Palaste zu Lima durch das Schwert der Meuchelmrder (1541). Auch die Einwohner von Peru wurden zu Sklaven gemacht und unter die Spanier vertheilt. Mit unerhrter Grausamkeit wurden sie von ihren Herren behandelt. Ja, es wurde sogar allen Ernstes die Frage aufgeworfen, ob man die Indianer berhaupt wohl als wirkliche Menschen betrachten drfe! Die armen Leute sanken haufenweise tobt dahin; denn sie waren der schweren Arbeit nicht gewohnt, auch war ihr Krper sehr schwchlich. Das Wenige, dessen sie bedurften, hatte ihnen bisher ihr schnes Land ohne besondere

9. Geschichte der neueren Zeit - S. 16

1861 - Münster : Coppenrath
16 schleuderte einen Hagel von Steinen nach ihm. Schwer am Kopfe verwundet sank der Unglückliche dahin und starb nach wenigen Tagen. Cortez floh jetzt auf das Eiligste aus Mexico und wäre beinahe auf der Flucht mit allen seinen Spaniern ein Opfer der Wuth seiner Feinde geworden. Nur ein Zufall rettete ihn. In einem hitzigen Gefechte, in welchem er mit verzweifelter Kühnheit focht, gelang es ihm, die große mexica- nische Neichsfahne zu erbeuten, von welcher nach der Meinung der Mericaner das Schicksal ihres Reiches abhing. Als sie diese in Cortez Händen sahen, ließen fle erschrocken von der Verfolgung ab. Bald nachher aber kehrte Cortez mit neuer Verstärkung nach Mexico zurück, über welches jetzt Guatimozin, ein Neffe des Montezuma, herrschte. Nach tapferer Gegenwehr nahm er im Jahre 1521 die Stadt wieder ein. Die Spa- nier, die eine unermeßliche Beute gehofft hatten, fanden nur sehr wenig, und glaubten deshalb, die Mericaner hätten ihre Schätze versteckt. Vor Wuth ließen sie die vornehmsten Ein- wohner auf die Folter spannen, um sie durch die grausamsten Marter zum Geständnisse zu bringen. Selbst der edle Guati- mozin wurde gefesselt und mit einem seiner Vertrauten über glühende Kohlen gelegt. Als dieser in seiner Qual wimmerte und zuckte, sprach Guatimozin mit Ruhe und Würde: „Freund, sieh' her, liege ich denn hier auf Rosen!" Guatimozin wurde halbtodt von dem glühenden Roste herabgenommen und bald darauf als Feind der Spanier öffentlich hingerichtet. Cortez ward nun zum Statthalter des eroberten Landes ernannt, welches den Namen Neuspanien erhielt. Er ver- fuhr mit empörender Grausamkeit, um Unterwürfigkeit und Gehorsam zu erzwingen. Einst ließ er, heißt es, sechzig Ka- ziken (kleine Fürsten) und vierhundert andere vornehme Mcri- caner vor den Augen ihrer Kinder lebendig verbrennen. Das eroberte Land wurde unter die Spanier vertheilt, von denen jeder noch eine Anzahl Mericaner als Sklaven erhielt.

10. Außereuropäische Erdteile - S. 32

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 32 — Ufer verbanden, durchschnitten war. Prachtvolle Tempel, ansehnliche Paläste, fanden sich überall in großer Zahl. Auf dem See schwammen mächtige Flöße aus Holz, Rohr- oder Binsengeflecht, die mit fruchtbarer Erde bedeckt und dadurch in Gärten umgewandelt waren. Auf ihnen zog man Gemüse und Blumen. Überall herrschte bienenemsiges Treiben. Am lebhaftesten war der Verkehr auf dem großen Marktplatze. Hier boten Goldschmiede und Federhändler, Maler und Töpfer, Bücherhändler und Waffenschmiede, Pelzhändler und Korbflechter ihre Ware aus. Hier waren Lebensmittel in ungeheuren Mengen aufgestapelt: Geflügel, Fische, Wildpret, Brot, Backwerk, Korn, Früchte u. s. w. Hier waren auch Sklaven zum Verkaufe ausgestellt. Sie waren mit Halsketten an einen Pfahl gebunden und mit einem Preiszettel versehen. Mit Grauen und Abscheu erfüllte die Spanier der Tempel des K'riegsgottes Vitzlipntzli. Dem Haupteingange des Tempels gegenüber sah man eine große Pyramide, die aus über 100 000 Menschenschädeln bestand. Der Tempel selbst hatte die Gestalt einer gewaltigen, abge- stumpften Pyramide. Auf der Plattform befanden sich zwei mit Holz- fchnitzerei verzierte Türme, in denen die scheußlich gestalteten Götterbilder aufbewahrt wurden. Mit Schaudern wandten sich die Spanier von den fratzenhaften Bildern ab. Noch größer aber wurde ihr Grauen, als sie die dicke Kruste geronnenen Menschenblutes an den Wänden der Türme bemerkten und dann den gewölbten Opserstein sahen, ans denen man die Kriegsgefangenen hinzuschlachten pflegte. Die Spanier lohnten die ihnen erwiesene Gastfreundschaft mit schnödem Undanke, Cortez wußte den Kaiser in seine Wohnung zu locken, und dort ließ er ihm sogar Fesseln anlegen. Zuletzt zwaug er ihn, auf die Regierung seines Reiches zu Guusten der Eindringlinge zu ver- zichten. Nun walteten die Spanier mit größter Grausamkeit in der Stadt. Einst versammelten sich z. B. 600 vornehme Azteken, in schöne Festkleider gehüllt, zu einem Götterfeste. Kaum aber hatten die Gesänge und Tänze begonnen, so stürzten die Spanier, die als Zuschauer dabei waren, mit gezückten Schwertern auf die Azteken ein und hieben sie ohne Mitleid zu Boden, so daß der Boden mit Strömen von Blut über- schwemmt wurde. Keiner der Verratenen blieb am Leben! Ja, die Spanier beraubten die Toten sogar noch ihres Schmuckes. Kaum aber war die Schlächterei zu Ende, so wurde sie auch schon in der ganzen Stadt bekannt. Wutentbrannt griffen nun die Bewohner zu den Waffen. Vergeblich suchte Cortez sie zu beruhigen. Er ließ den gefangenen Kaiser von der Zinne des Daches herab zum Volke reden, allein ein Hagel von Steinen und Pfeilen folgte als Antwort, so daß Monteznma tätlich verwundet niedersank und einige Tage daraus starb. Da sah Cortez ein, daß er die Hauptstadt nicht behaupten konnte und beschloß, den Rückzug anzutreten. Dieser konnte in der Nacht vom 1. zum 2. Juli 1520 nur mit den größten Schwierigkeiten vollführt werden und heißt
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